feuerplanet


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Leseprobe
Teil 2
Zurück auf die Erde

Die Kapsel schleuderte sehr heftig durch die Atmosphäre und
wurde durch einen Orkan über der Westküste Amerikas weit
über das Festland hinaus bis an die Ostküste von Hawaii gefegt.
Dort kullerte die Kapsel turbulent im Sand, bis sie vor Palmen
stecken blieb.
Natürlich wurde alles über Satelliten auf die Bildschirme der
ganzen Welt übertragen.
24 Helikopter der Armee sowie zahlreiche Schiffe fanden sich
an der Ostküste von Hawaii ein. Den Kindern war noch ganz
schwummrig. Sie waren ganz erschöpft und ebenso glücklich,
ausser Gefahr zu sein. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie den
Knopf für die Lukenöffnung fanden. Schliesslich gelang es Jonas,
die etwas ramponierte Türe zur Freiheit zu öffnen. Langsam
und etwas schüchtern kletterten sie alle drei aus dem Vehikel
und schauten sich vorsichtig um. Tausende von Menschen hatten
sich bereits am Strand versammelt und warteten gespannt
auf die „ausserirdischen Kinder“, wie sie an diesem Tag in den
Zeitungen genannt wurden.
Es war ein Bild, das alle Beteiligten wohl nie mehr vergessen
haben.
Vor ihnen standen nun also drei Kinder, ein Mädchen und zwei
Buben, mit viel zu engen Kleidern. Die Hosen und Ärmel waren
zu kurz und die Schuhe von Jonas trug nun Louis. Jonas hatte
sich aus den Blättern auf dem Feuerplaneten welche zusammen
geschustert. Die Gesichter noch versappert und verschmiert von
der mittlerweile einseitig gewordenen Mahlzeit vom Kometen,
Zuckerreste um den Mund und auf den Wangen verrieten den
Mangel an Möglichkeiten, sich zu waschen. Die Hosen waren
grösstenteils ganz gelb und klebrig, ebenfalls von der Nahrung,
die sie zu sich genommen hatten. Langsam schauten die beiden
Buben durch ihre lange und dichte Haarpracht rund um sich
herum, wo sie die riesige Menschenmenge, die absolut ruhig
war, erkennen konnten. Was für ein Gefühl für die Buben. Richtige
Menschen wie sie selbst. Die Stille, die der während einer
Kirchenprozession glich, war ihnen jedoch unheimlich. Leasa
versteckte sich zwischen den beiden Erdenkindern mit den
Worten: „Ich fürchte mich, sind die alle friedlich oder müssen
wir jetzt flüchten?“
„Keine Sorge“, flüstert Louis ihr leise zu. „Streiten die auch
so, wie ihr es tut?“
„Nee, die sind erwachsen“, antwortete Louis schliesslich. Über
eine Minute lang war immer noch Totenstille.
Jonas fasste schliesslich Mut. Er winkte mit der rechten Hand
und sagte laut „Grüezi miteinand!“ Darauf begannen die vielen
tausend Menschen zu klatschen und zu jubeln. Die Kinder, vor
allem die Buben, freuten sich darüber derart, dass ihnen die Tränen
über die Wangen flossen.

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